Leukämie
Translationale Leukämie Forschung
Die Arbeitsgruppe um PD Dr. med. Maher Hanoun beschäftigt sich mit der Rolle des Mikroenvironments bei der Entstehung und Regulation hämatologischer Neoplasien. Die Voraussetzung für eine koordinierte Hämatopoese ist eine intakte Funktion von hämatopoetischen Stammzellen, welche durch die Knochenmarknische strikt reguliert wird. Die hämatopoetische Stammzellnische ist durch eine komplexe Zusammensetzung aus zellulären und nicht-zellulären Komponenten charakterisiert. Für zahlreiche hämatologische Neoplasien gewinnen wir ein zunehmend besseres Verständnis über die strukturellen und funktionellen Veränderungen innerhalb der Knochenmarknische und deren Bedeutung für die Leukämogenese. Für die akute myeloische Leukämie konnten das Team in murinen als auch humanen Modellen darlegen, wie Leukämie-initiierende Zellen eine Schädigung sympathischer Nervenfasern im Knochenmark herbeiführen, was mit einer eindrücklichen Störung der Zusammensetzung der hämatopoetischen Stammzellnische korrelierte und somit letztlich zu einer Expansion von Leukämiezellen auf Kosten der gesunden Blutbildung führt. Durch Aufdeckung der zugrunde liegenden Mechanismen soll schließlich die Interaktion maligner Zellen mit deren Mikroenvironment unterbunden werden, um schließlich auch Leukämie-initiierende Zellen effektiv therapeutisch angreifen zu können.